Vorgeschichte
Der Gründung des Landes Rheinland-Pfalz liegt der nördliche Teil der Französischen Besatzungszone zugrunde, der nach der zunächst weitgehend amerikanischen Besetzung unter der Militärregierung von General Hugh J. Gaffey am 10. Juli 1945 der französischen Besatzungsmacht übergeben wurde. So setzte sich dieser Zonenteil im Wesentlichen aus den südlichen Regierungsbezirken Trier und Koblenz der preußischen Rheinprovinz, 4 westlichen Kreisen der der preußischen Provinz Nassau, dem ehemaligen Fürstentum Birkenfeld, der bayerischen Rheinpfalz und der Provinz Rheinhessen des ehemaligen Volksstaates Hessen zusammen.
Gerichtsorganisation in der frühen Nachkriegszeit
Rheinprovinz
Regierungsbezirk Koblenz
Spielorte der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar 2016/17 |
Landkreise | Amtsgerichte | LG | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Ahrweiler | Adenau | Koblenz | |
Ahrweiler | |||
Sinzig | |||
Altenkirchen | Altenkirchen | ||
Daaden | |||
Kirchen | |||
Wissen | |||
Birkenfeld | Baumholder | ||
Birkenfeld | |||
Grumbach | |||
Idar-Oberstein | |||
Nohfelden | |||
Koblenz | Koblenz-Ehrenbreitstein | ||
Stadtkreis Koblenz | Koblenz | ||
Kochem | Cochem | ||
Kreuznach | Bad Kreuznach | ||
Kirn | |||
Meisenheim | |||
Sobernheim | |||
Stromberg | |||
Mayen | Andernach | ||
Mayen | |||
Münstermaifeld | |||
Neuwied | Asbach | ||
Dierdorf | |||
Linz | |||
Neuwied | |||
Goar | Boppard | ||
St. Goar | |||
Simmern | Kastellaun | ||
Kirchberg | |||
Simmern | |||
Teile des Landkreises Wittlich | |||
Zell | Traben-Trarbach | ||
Zell | |||
Simmern |
Regierungsbezirk Trier
Spielorte der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar 2016/17 |
Landkreise | Amtsgerichte | LG | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Bernkastel | Bernkastel-Kues | Trier | |
Neumagen | |||
Rhaunen | |||
Bitburg | Bitburg | ||
Neuerburg | |||
Daun | Daun | ||
Hillesheim | |||
Prüm | Prüm | ||
Waxweiler | |||
Saarburg | Perl | ||
Saarburg | |||
Trier | Hermeskeil | ||
Trier | |||
Stadtkreis Trier | Trier | ||
Wittlich | Wittlich |
Regierungsbezirk Wiesbaden der preußischen Provinz Nassau
Spielorte der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar 2016/17 |
Landkreise | Amtsgerichte | LG | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Oberwesterwald | Hachenburg | Limburg | |
Marienberg | |||
Rennerod | |||
Wallmerod | |||
Unterwesterwald | Höhr-Grenzhausen | ||
Montabaur | |||
Selters | |||
Unterlahn | Bad Ems | ||
Diez | |||
Nassau | |||
St. Goarshausen | Nahstätten | Wiesbaden | |
Niederlahnstein | |||
St. Goarshausen |
ehemalige Provinz Rheinhessen
Spielorte der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar 2016/17 |
Landkreise | Amtsgerichte | LG | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Alzey | Alzey | Mainz | |
Wöllstein | |||
Wörrstadt | |||
Bingen | Bingen | ||
Ingelheim | |||
Mainz | Oppenheim | ||
kreisfreie Stadt Mainz | Mainz | ||
Worms | Osthofen | ||
kreisfreie Stadt Worms | Worms |
Regierungsbezirk Pfalz des Landes Bayern
Amtsgerichte im Regierungsbezirk Pfalz bei Kriegsende 1945 |
Landkreise | Amtsgerichte | LG | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Bergzabern | Annweiler | Landau | |
Bergzabern | |||
Germersheim | Germersheim | ||
Kandel | |||
Landau | Edenkoben | ||
kreisfreie Stadt Landau | Landau | ||
Frankenthal | Grünstadt | Frankenthal | |
kreisfreie Stadt Frankenthal | Frankenthal | ||
Ludwigshafen | Ludwigshafen | ||
kreisfreie Stadt Ludwigshafen | |||
Neustadt | Bad Dürkheim | ||
kreisfreie Stadt Neustadt | Neustadt | ||
Speyer | Speyer | ||
kreisfreie Stadt Speyer | |||
Teiles des Landkreises Kaiserslautern | Otterberg | Kaiserslautern | |
kreisfreie Stadt Kaiserslautern | Kaiserslautern | ||
Kirchheimbolanden | Kirchheimbolanden | ||
Kusel | Kusel | ||
Lauterecken | |||
Wolfstein | |||
Rockenhausen | Obermoschel | ||
Rockenhausen | |||
Winnweiler | |||
Zweibrücken | Zweibrücken | Zweibrücken | |
kreisfreie Stadt Zweibrücken | |||
Teile des Landkreises Kaiserslautern | Landstuhl | ||
Teile des Landkreises Kusel | Waldmohr | ||
Pirmasens | Dahn | ||
Waldfischbach | |||
kreisfreie Stadt Pirmasens | Pirmasens |
Gerichtsorganisation bei der Landesgründung
Landgerichtsbezirk Bad Kreuznach
Amtsgerichte des neuen Landgerichtsbezirkes Bad Kreuznach 1950 |
Mit Wirkung vom 1. Januar 1950 trat das am 2. September 1949 vom rheinland-pfälzischen Landtag beschlossene Landesgesetz über die Errichtung eines Landgerichts in Bad Kreuznach in kraft. Dies war das Ende eines langen Ringend um ein Landgericht am Standort Bad kreuznach. Bereits 1837 erhielt der zuständige Staatsminister des preußischen Königs eine schriftliche Anfrage, ob denn die Gerüchte über die Errichtung eines Landgerichts in Kreuznach stimmen würden. Diese Anfrage wurde damals mit Hinweis auf die anfallenden Kosten abschlägig beschieden, wie auch spätere Anfragen durch die Stadt Kreuznach. Dennoch besaß das damalige Amtsgericht schon eine überregionale Bedeutung, neben dem Amtsgericht Koblenz war es das einzige weitere Schöffengericht im ganzen Landgerichtsbezirk Koblenz. Beim Wiederaufbau der Rechtspflege nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der Französischen Besatzungszone eine teilweise Neuordnung der Gerichtsbezirke notwendig. Durch Hinzunahme von Amtsgerichten aus anderen Landgerichtsbezirken gehörte der Landgerichtsbezirk Koblenz bei der Gründung von Rheinland-Pfalz mit insgesamt 47 Amtsgerichten zu den größten in den drei Westzonen. Da schon jahrzehntelang der Wunsch bestand, im südlichen Teil des damaligen Regierungsbezirkes Koblenz ein eigenes Landgericht zu errichten, brachte der Mainzer Landtag ein entsprechendes Gesetz auf den Weg. Da Bad Kreuznach in diesem Landesteil die größte Stadt war, gab es auch bei der Standortwahl keine größeren Diskussionen. Der Landgerichtsbezirk erstreckte sich in der Folge auf die damaligen Kreise Bad Kreuznach, Birkenfeld, den größeren Teil des Kreises Simmern und auf das Amt Büchenbeuren des damaligen Kreises Zell. Insgesamt gehörten nun zunächst 11 Amtsgerichte zum Landgerichtsbezirk Bad Kreuznach:
- Amtsgericht Bad Kreuznach
- Amtsgericht Baumholder
- Amtsgericht Birkenfeld
- Amtsgericht Grumbach
- Amtsgericht Idar-Oberstein
- Amtsgericht Kirchberg
- Amtsgericht Kirn
- Amtsgericht Meisenheim
- Amtsgericht Simmern
- Amtsgericht Sobernheim
- Amtsgericht Stromberg
Neugliederung von Gerichtsbezirken 1952
Nachdem sich mit der Errichtung des Landgerichtsbezirkes Bad Kreuznach die Gerichtsorganisation in Rheinland-Pfalz eingerichtet hatte kam es 1952 zur erstmaligen Aufhebung von Gerichten. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1952 wurden die Amtsgerichte in Osthofen, Otterberg und Grumbach geschlossen. Im Gegenzug wurde allerdings das nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst nicht wiedereröffnete Amtsgericht Wörrstadt erneut errichtet. Außerdem wurden im Landgerichtsbezirk Bad Kreuznach einige Amtsgerichtsbezirke neu aufgeteilt.[1]
Gerichtsstandorte | aufnehmende Gerichte | Bemerkungen |
---|---|---|
Osthofen | Amtsgericht Worms | |
Otterberg | Amtsgericht Kaiserslautern | |
Grumbach | Amtsgericht Lauterecken | |
Amtsgericht Kirn | ||
Amtsgericht Idar-Oberstein | ||
Amtsgericht Baumholder |
Erstes Landesgesetz zur Verwaltungsvereinfachung 1966
Im Rahmen mehrerer Landesgesetze zur Verwaltungsvereinfachung in Rheinland-Pfalz fanden zwischen 1966 und 1970 enorme Veränderungen bei Verwaltungsbehörden und Gebietskörperschaften statt. So wurden 1968 die Verbandsgemeinden in Rheinland-Pfalz eingeführt und 1969 eine Kreisreform durchgeführt. Den Anfang bei der Verwaltungsvereinfachung machte dabei die Justiz, welche durch das Erste Landesgesetz geregelt wurde. Im Rahmen dieses Gesetzes wurden nicht weniger als 32 Amtsgerichte aufgelöst, dafür aber auch zwei neue Amtsgerichte errichtet. Für unterschiedlich bemessene Übergangsfristen blieben die meisten aufzulösenden Amtsgerichte zunächst noch als Außenstellen von Amtsgerichten bestehen.
Zehntes Landesgesetz zur Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz 1970
Nach der großen Schließungswelle wurde per Gesetz vom 21. Dezember 1970 die Schließung von drei Standorten beschlossen, die Amtsgerichte in Edenkoben, Traben-Trarbach und Zell. Darüber hinaus wurden 15 Gerichtsbezirke durch die Kreisreform neu zugeschnitten. Die mit Wirkung vom 1. April 1971 geschlossenen Gerichte blieben auch nicht als vorläufige Außenstellen bestehen.[6]
Gerichtsstandorte | aufnehmende Gerichte | Bemerkungen |
---|---|---|
Edenkoben | Amtsgericht Neustadt | nur Ortsteil Diedesfeld |
Amtsgericht Landau in der Pfalz | ||
Traben-Trarbach | Amtsgericht Wittlich | die Gemeinden Kinheim, Kröv und Reil |
Amtsgericht Bernkastel-Kues | ||
Zell (Mosel) | Amtsgericht Simmern/Hunsrück | Gemeinde Mastershausen |
Amtsgericht Cochem |
18. Landesgesetz zur Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz 1974
1974 wurden nochmals 10 Amtsgerichte aufgehoben, wovon sechs zunächst als Außenstelle bestehen blieben. Übrig geblieben ist davon allein die Außenstelle Bad Bergzabern des Amtsgerichtes Landau, die auch heute noch existiert.
Gerichtsstandorte | aufnehmende Gerichte | Außenstelle bis | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Adenau | Amtsgericht Sinzig | ||
Amtsgericht Daun | |||
Amtsgericht Mayen | |||
Amtsgericht Bad Neuenahr-Ahrweiler | 1. Januar 1999 | ||
Bad Bergzabern | Amtsgericht Landau | bestehend | |
Boppard | Amtsgericht Cochem | - | |
Amtsgericht Koblenz | |||
Amtsgericht Simmern/Hunsrück | |||
Amtsgericht Sankt Goar | |||
Ingelheim | Amtsgericht Mainz | ||
Amtsgericht Bingen | 18. März 1980 | ||
Kirchheimbolanden | Amtsgericht Alzey | ||
Amtsgericht Rockenhausen | 1. Juli 1976 | ||
Kirn | Amtsgericht Kusel | - | |
Amtsgericht Idar-Oberstein | |||
Amtsgericht Sobernheim | |||
Lauterecken | Amtsgericht Kaiserslautern | ||
Amtsgericht Rockenhausen | |||
Amtsgericht Sobernheim | |||
Amtsgericht Kusel | 18. März 1980 | ||
Oppenheim | Amtsgericht Mainz | 15. November 1976 | |
Sankt Goarshausen | Amtsgericht Lahnstein | - | |
Amtsgericht Sankt Goar | |||
Wöllstein | Amtsgericht Bingen | - | |
Amtsgericht Alzey |
letzte Gerichtsorganisation
Einzelnachweise
- ↑ GVBl. Rheinland-Pfalz 1952, 87 f.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah GVBl. Rheinland-Pfalz 1966 S. 203
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w GVBl. Rheinland-Pfalz 1966 S. 340 (mit Wirkung vom 1. Januar 1967 bis 31. Dezember 1968)
- ↑ a b c d GVBl. Rheinland-Pfalz 1967 S. 127
- ↑ GVBl. Rheinland-Pfalz 1967 S. 203
- ↑ GBVl. von Rheinland-Pfalz 1970 S. 454