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Die Bewegung für den Sozialismus (BFS, frz. Mouvement pour le Socialisme, MPS, ital. Movimento per il Socialismo, MPS) ist eine 2002 in der Schweiz gegründete sozialistische Organisation. Sie ist der Neuen Linken zuzuordnen[1] und hat Beobachterstatus im Vereinigten Sekretariat der Vierten Internationalen.

Geschichte

Die BFS hat personelle und inhaltliche Anknüpfungspunkte zur trotzkistischen Bewegung der Schweiz. Ihre organisatorischen Wurzeln liegen in der 1969 gegründeten Revolutionären Marxistischen Liga (RML), die später in Sozialistische Arbeiterpartei (SAP) umbenannt wurde. Im Gegensatz zu ihren historischen Vorläufern verzichtet die BFS auf die Selbstbeschreibung als «trotzkistisch».[2]

Die Gründung im März 2002 geschah im Anschluss an den Höhepunkt der Anti-Globalisierungsbewegung in der Schweiz.[3]

Ebenfalls war die BFS in den Streik bei der SBB-Wartungsniederlassung in Bellinzona 2008 involviert. Neben den Aktivitäten in den gewerkschaftlichen Gremien wurden schweizweite Informations- und Unterstützungskampagnen durchgeführt.[4]

In einem schweizweiten Kontext fand die BFS das erste Mal im Januar 2005 grössere Beachtung. Damals hat sie als Bestandteil eines Bündnisses eine Kampagne für ein linkes Nein zur geplanten Ausweitung der Personenfreizügigkeit gestartet.[5] Dabei erachtete die Organisation insbesondere die flankierenden Massnahmen als ungenügend.[6] Da auch die Schweizerische Volkspartei (SVP) das Referendum ergriff, sah sich die BFS dem Vorwurf des Rassismus gegenüber.[7]

Aktivitäten

Die BFS verfügt über Sektionen in Zürich, Basel, Genf, Lausanne und im Tessin.

Die BFS organisiert jedes Jahr im Januar in Zürich Das Andere Davos, eine politische Gegenveranstaltung zum World Economic Forum. Dabei stehen die Vernetzung verschiedener sozialer Bewegungen und eine internationalistische Perspektive auf globale Probleme im Zentrum.[8]

In der Deutschschweiz erscheint seit 2014 zweimal jährlich die Zeitschrift antikap. Die MPS Tessin gibt die Zeitschrift Solidarietà[9] heraus.

Wahlergebnisse

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Ergebnisse bei Parlamentswahlen im Tessin.[10]

Jahr Kanton Tessin Grosser Rat
Stimmen (%) Sitze Anmerkungen
2003 1,04 % 0
2007 0,91 % 0
2011 1,27 % 1 Gemeinsame Liste mit PdA (1 Sitz MPS, 0 Sitze PdA)
2015 1,45 % 1 Gemeinsame Liste mit KP (je 1 Sitz)
2019 2,39 % 3 Gemeinsame Liste mit PdA (3 Sitze MPS, 0 Sitze PdA)
2023 1,69 % 2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bewegung für den Sozialismus: Positionen der Bewegung für den Sozialismus. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2016; abgerufen am 20. Juni 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sozialismus.ch
  2. Nitzsche, Frank: Aus dem Schatten in die Reichweite der Kameras. Die Entwicklung trotzkistischer Organisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter besonderer Berücksichtigung des Einflusses der neuen Sozialen Bewegungen von 1968 bis heute. Dissertation Universität Siegen, Siegen 2006, S. 144–146.
  3. Eine «Bewegung für den Sozialismus»: Unzufrieden mit SP und SGB. In: Neue Zürcher Zeitung. 12. März 2002, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 1. Februar 2017]).
  4. BFS Homepage. Abgerufen am 1. Februar 2017.
  5. Nitzsche, Frank: Aus dem Schatten in die Reichweite der Kameras, S. 145
  6. BFS Zürich: Broschüre für eine Personenfreizügigkeit mit verstärkten gewerkschaftlichen und sozialen Rechten. Bewegung für den Sozialismus, 2005, abgerufen am 2. Februar 2017.
  7. Klaus Dräger: Personenfreizügigkeit und neoliberale EU. Bewegung für den Sozialismus, 12. Januar 2017, abgerufen am 1. Februar 2017.
  8. Politour: Das andere Davos. 20. Januar 2016 (woz.ch [abgerufen am 2. Februar 2017]).
  9. Solidarietà
  10. Kanton Tessin: nationale und kantonale Wahlen seit 1919. Bundesamt für Statistik, 27. Mai 2019, abgerufen am 2. September 2023.