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Elke Leonhard (geborene Schmid, ehemals Leonhard-Schmid; * 17. Mai 1949 in Werkel, heute ein Stadtteil Fritzlars) ist eine deutsche Politikerin (SPD) und Publizistin. Sie war von 1990 bis 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 1998 bis 2000 war Leonhard Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages. Leonhard ist Ehrenpräsidentin der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft auf Lebenszeit.

Studium

Leonhard studierte Pädagogik, Psychologie und Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und erlangte den Abschluss einer Diplom-Psychologin. Sie absolvierte nach eigenen Angaben Forschungsaufenthalte unter anderem an der Yale University. 1982 promovierte sie in Frankfurt mit einer Arbeit zum Thema Zur Bewusstseinsbildung der frühen Sozialdemokratie (1863–1891) zum Dr. phil. Es folgten zahlreiche weitere, in der Regel kürzere Forschungsaufenthalte, unter anderem in New York, Madrid, Rom, London, Paris und Oslo.

Berufliche Laufbahn

Von 1981 bis 1986 war sie als wissenschaftliche Beraterin und Autorin (Buch und Regie) von Fernsehdokumentationen beim WDR in Köln tätig. Parallel dazu absolvierte sie von 1982 bis 1986 eine Ausbildung zur Bioenergetischen Analytikerin. Ab 1986 war sie Herausgeberin der inzwischen eingestellten Buchreihe Europäische Zeitzeugen (Verlag Herder).

Politische Laufbahn

1968 trat sie in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ein und war von 1972 bis 1978 jüngste Stadtverordnete in Fritzlar.

Bei den Wahlen 1990 bis 2002 wurde sie über die Landesliste der SPD in Rheinland-Pfalz in den Bundestag gewählt; den Wahlkreis Bitburg (vormals Bundestagswahlkreis 152, sodann 205, heute Bundestagswahlkreis 203) konnte sie gegen den CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Rauen nie direkt gewinnen.

Dort war sie unter anderem von 1991 bis 1994 Außenwirtschaftliche Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, 1994 bis 1998 Sprecherin für Auswärtige Kulturpolitik der SPD-Bundestagsfraktion, 1996 bis 1998 stellvertretende weltwirtschaftliche Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und 1998 bis 1999 stellvertretende außenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Von 1998 bis 2000 war sie Vorsitzende des neu gegründeten Ausschusses für Kultur und Medien, von 2000 bis 2002 Hauptberichterstatterin für Auswärtige Kulturpolitik und von 2002 bis 2005 Berichterstatterin für den Einzelplan 14 (Verteidigung) im Haushaltsausschuss.

Sie war bis Juli 2006 Mitglied des Vorstandes und des Präsidiums des SPD-Landesverbandes Rheinland-Pfalz.

Ehrenamtliche Tätigkeiten

Von 1993 bis 1998 war sie Vorsitzende der Deutsch-Britischen Parlamentariergruppe, 1995 bis 1998 Vorsitzende der Interparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft, 1998 bis 2003 Vorsitzende des Mid-Atlantic Clubs Bonn, 2000 bis 2003 Vorsitzende der Deutsch-Makedonischen Gesellschaft und 1999 bis 2006 Präsidentin der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft, danach deren Ehrenpräsidentin.

Sie ist Mitglied des Board of Trustees (Center for British Studies) der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Mitglied der Vollversammlung und des Kuratoriums der Universität Trier. Des Weiteren ist Elke Leonhard Mitglied des International Institute on Bioenergetic Analysis, New York.

Privates

Elke Leonhard war von 1974 bis zu dessen Tod im August 2014 mit dem Historiker, Sowjetunion- und DDR-Experten Wolfgang Leonhard verheiratet und lebt in Manderscheid (Eifel) sowie in Washington, D.C.

Veröffentlichungen

  • Zur Bewusstseinsbildung der frühen Sozialdemokratie. Lang, Frankfurt/ Bern 1982, ISBN 3-8204-7107-3.
  • Die Genossen. Wie sie sind und wie sie waren. Bund-Verlag, Köln 1989, ISBN 3-7663-3162-0
  • Wo sind Schmidts Erben? Die SPD auf dem Weg zur Macht. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1991, ISBN 3-421-06527-6.
  • Aus der Opposition an die Macht. Wie Rudolf Scharping Kanzler werden will. Bund-Verlag, Köln 1995, ISBN 3-7663-2623-6.
  • mit Wolfgang Leonhard: Die linke Versuchung. Wohin steuert die SPD? Edition q im Be.bra-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86124-633-6.

Filme

  • Die Geschichte der Sozialistischen Internationale. WDR, 1984.
  • Verrat auf Deutsch – Verrat auf Italienisch. WDR, 1985.

Weblinks